In einer praxisorientierten saaris-Weiterbildung erhielten zwölf Teilnehmer aus saarländischen Unternehmen die Qualifizierung zum „Elternguide“. Sie sind jetzt Ansprechpartner in ihrem Betrieb für alle, die bereits Eltern sind oder werden.
Wir sprachen mit den beiden Teilnehmerinnen Silke Schmitt von der Fuchs Werkzeug- und Maschinenbau GmbH und Kathrin Corpataux von der O/D Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH.
Frau Schmitt, warum haben Sie bei dem Workshop mitgemacht?
Wir haben uns im Sommer als familienfreundliches Unternehmen zertifizieren lassen. Die Ausbildung und die Umsetzung in die Praxis ist ein Teil unserer Ziele für die nächsten zwei Jahre. Das Thema ist ein Zukunftstheman und als Unternehmen mit einem Männeranteil von 90% ist es an der Zeit, sich über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für junge Männer Gedanken zu machen.
Konnte Sie der Workshop überzeugen?
Ja. Fuchs Maschinenbau hat etwa 60 Mitarbeiter. Die Personalarbeit wird derzeit neu aufgestellt. Das heißt, wir stehen am Anfang. Für mich galt beim Workshop, erst einmal nur zuhören. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob uns das überhaupt betrifft. Jetzt weiß ich, dass es wichtig ist, sich mit diesem Thema frühzeitig zu beschäftigen.
Wo sehen Sie für Fuchs Werkzeug- und Maschinenbau die größte Herausforderung?
Die Umsetzung in der Praxis. Die Freistellung in der Elternzeit ist für unser Unternehmen nicht einfach zu stemmen. Wir arbeiten da an neuen Lösungen.
Wie steht die Belegschaft dazu?
Unsere Mitarbeiter zeigen großes Interesse und sind gespannt, was jetzt kommt. Sicher ist, wir gehen das Thema jetzt an. Der Bedarf ist da. Durch die Schulung haben wir viele Anregungen bekommen.
Frau Corpataux, Sie sind in der O/D Ottweiler Druckerei schon weiter. Was sagen Ihre Mitarbeiter zum Engagement der Geschäftsführung beim Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Wir erhalten ausschließlich positives Feedback. Bisher informieren wir die jungen und angehenden Eltern bei Bedarf mit Hilfe der Eltern- und Pflegemappen. In einem nächsten Schritt werden wir nun, nach dem Workshop, vom Informieren zum Beraten übergehen.
Was haben Sie nach dem Workshop konkret mit nach Hause nehmen können?
Zum einen die umfassenden Informationen sowie rechtlichen Grundlagen. In der praktischen Umsetzung waren vor allem die Gesprächsübungen hilfreich. Da fehlte uns noch jede Erfahrung.
Wie ist der derzeitige Status Quo bei der O/D Ottweiler Druckerei?
Wir möchten die neuen Erkenntnisse aus dem Workshop direkt umsetzen und sehr zeitnah die ersten Schritte einleiten, um eine richtige Servicestelle zu gründen, in der nicht nur Wissen weitergegeben wird, sondern auch Dialoge geführt und eventuelle Problemstellungen im Sinne des Mitarbeiters und des Betriebes gelöst werden. Wir möchten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Fragen rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aktiv und proaktiv begleiten. Bisher haben wir ein entsprechendes Mitarbeitergespräch geführt. Das war schon ganz gut.