Der betriebliche Elternguide

13. Oktober 2019

In einer praxisorientierten saaris-Weiterbildung erhielten zwölf Teilnehmer aus saarländischen Unternehmen die Qualifizierung zum „Elterngui­de“. Sie sind jetzt Ansprechpartner in ihrem Be­trieb für alle, die bereits Eltern sind oder werden.

Wir sprachen mit den beiden Teilnehmerinnen Silke Schmitt von der Fuchs Werkzeug- und Ma­schinenbau GmbH und Kathrin Corpataux von der O/D Ottweiler Druckerei und Verlag GmbH.

Frau Schmitt, warum haben Sie bei dem Workshop mitgemacht?

Wir haben uns im Sommer als familienfreundliches Unterneh­men zertifizieren lassen. Die Ausbildung und die Umsetzung in die Praxis ist ein Teil unserer Ziele für die nächsten zwei Jah­re. Das Thema ist ein Zukunfts­theman und als Unternehmen mit einem Männeranteil von 90% ist es an der Zeit, sich über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für junge Männer Gedanken zu machen.

Konnte Sie der Workshop über­zeugen?

Ja. Fuchs Maschinenbau hat etwa 60 Mitarbeiter. Die Perso­nalarbeit wird derzeit neu auf­gestellt. Das heißt, wir stehen am Anfang. Für mich galt beim Workshop, erst einmal nur zu­hören. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob uns das überhaupt betrifft. Jetzt weiß ich, dass es wichtig ist, sich mit diesem The­ma frühzeitig zu beschäftigen.

Wo sehen Sie für Fuchs Werk­zeug- und Maschinenbau die größte Herausforderung?

Die Umsetzung in der Praxis. Die Freistellung in der Elternzeit ist für unser Unternehmen nicht einfach zu stemmen. Wir arbei­ten da an neuen Lösungen.

Wie steht die Belegschaft dazu?

Unsere Mitarbeiter zeigen großes Interesse und sind gespannt, was jetzt kommt. Sicher ist, wir gehen das Thema jetzt an. Der Bedarf ist da. Durch die Schulung haben wir viele Anregungen bekommen.

Frau Corpataux, Sie sind in der O/D Ottweiler Druckerei schon weiter. Was sagen Ihre Mitarbeiter zum Engagement der Geschäfts­führung beim Thema Vereinbar­keit von Familie und Beruf?

Wir erhalten ausschließlich positives Feedback. Bisher informieren wir die jungen und angehenden Eltern bei Bedarf mit Hilfe der Eltern- und Pfle­gemappen. In einem nächsten Schritt werden wir nun, nach dem Workshop, vom Informie­ren zum Beraten übergehen.

Was haben Sie nach dem Work­shop konkret mit nach Hause nehmen können?

Zum einen die umfassenden Informationen sowie rechtlichen Grundlagen. In der praktischen Umsetzung waren vor allem die Gesprächsübungen hilfreich. Da fehlte uns noch jede Erfahrung.

Wie ist der derzeitige Status Quo bei der O/D Ottweiler Dru­ckerei?

Wir möchten die neuen Erkennt­nisse aus dem Workshop direkt umsetzen und sehr zeitnah die ersten Schritte einleiten, um eine richtige Servicestelle zu gründen, in der nicht nur Wissen weiterge­geben wird, sondern auch Dialoge geführt und eventuelle Problem­stellungen im Sinne des Mitar­beiters und des Betriebes gelöst werden. Wir möchten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Fragen rund um die Ver­einbarkeit von Familie und Beruf aktiv und proaktiv begleiten. Bis­her haben wir ein entsprechen­des Mitarbeitergespräch geführt. Das war schon ganz gut.

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